![]() Ähnlichkeiten, Rudimente,
Atavismen
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"Der Populationsgenetiker Theodosius Dobzhansky
wird auch heute noch gerne zitiert mit seinem Glaubensbekenntnis: «Nichts
in der Biologie macht Sinn, es sei denn im Licht der Evolutionslehre.»
Dieser Satz ist in zweierlei Hinsicht aufschlußreich. Zum einen handelt
es sich nicht um einen Beobachtungssatz, sondern um eine Forderung, gar
einen Imperativ, der gebietet und verbietet und damit das Forschungsprogramm
der Biologie um die Mitte des "Wird die Idee der Evolution, oder einer speziellen Evolutionstheorie wie jener Darwins, der Beobachtung vorausgestellt, so wird die Welt im Licht jener Theorie erscheinen. Die Theorie wird sich nie als falsch erweisen können, sondern stets mit der Beobachtung in Einklang stehen." (Olivier Rieppel) "By making our explanation into the definition of the condition to be explained, we express not scientific hypothesis but belief. We are so convinced that our explanation is true that we no longer see any need to distinguish it from the situation we are trying to explain. Dogmatic endeavours of this kind must be eventually leave the realm of science." (Ronald H. Brady) Die Vergleichende Biologie gilt zum einen
als eine wesentliche Belegquelle für eine allgemeine Abstammung der
Lebewesen im Sinne der Evolutionsanschauung, zum anderen als Rückgrat
für phylogenetische Rekonstruktionen. Tatsächlich aber ermöglicht
das Ähnlichkeitsmuster der Lebewesen weder eine Schlußfolgerung
auf Makroevolution noch stellt es einen Wegweiser für ein Nachzeichnen
der postulierten Phylogenese dar. Vielmehr fungiert die Evolutionsanschauung
als Vorgabe, als Leitvorstellung für die Deutung der Beobachtungsdaten.
Dies zeigt der Autor anhand zahlloser Argumente auf und kommt dabei zu
ungewohnten Einsichten.
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Reinhard Junker (geb. 1956). Studium der Mathematik und Biologie in Freiburg für das Lehramt an Gymnasien. Nach dem Referendariat seit 1985 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Studiengemeinschaft Wort und Wissen. Ab 1987 Studium der Theologie, 1992 Promotion an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Leuven/Belgien in Interdisziplinärer Theologie ("Kritik theistisch-evolutionärer Ursprungsvorstellungen"). Interessengebiete: Grundtypenbiologie, Vergleichende Biologie, Paläobotanik. |
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