Reinhard Junker

Ähnlichkeiten, Rudimente, Atavismen
Design-Fehler oder Design-Signale?

Copyright: 2002 Hänssler Verlag
"Der Populationsgenetiker Theodosius Dobzhansky wird auch heute noch gerne zitiert mit seinem Glaubensbekenntnis: «Nichts in der Biologie macht Sinn, es sei denn im Licht der Evolutionslehre.» Dieser Satz ist in zweierlei Hinsicht aufschlußreich. Zum einen handelt es sich nicht um einen Beobachtungssatz, sondern um eine Forderung, gar einen Imperativ, der gebietet und verbietet und damit das Forschungsprogramm der Biologie um die Mitte des 20. Jahrhunderts festschreibt. Zum anderen impliziert der Ausspruch, und das ist noch wesentlicher, zugleich sein Gegenteil, daß nämlich die Natur im Prinzip auch im Lichte anderer Theorien betrachtet werden könnte . . . Es wird darum gehen zu zeigen, daß die Welt aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden kann und daß sie - je nach Sicht der Dinge - dem Betrachter auch unterschiedlich erscheint. Stellt der Forscher verschiedene Fragen an die Natur, so wird er unterschiedliche Antworten erhalten." (Olivier Rieppel)

"Wird die Idee der Evolution, oder einer speziellen Evolutionstheorie wie jener Darwins, der Beobachtung vorausgestellt, so wird die Welt im Licht jener Theorie erscheinen. Die Theorie wird sich nie als falsch erweisen können, sondern stets mit der Beobachtung in Einklang stehen." (Olivier Rieppel)

"By making our explanation into the definition of the condition to be explained, we express not scientific hypothesis but belief. We are so convinced that our explanation is true that we no longer see any need to distinguish it from the situation we are trying to explain. Dogmatic endeavours of this kind must be eventually leave the realm of science." (Ronald H. Brady)

Die Vergleichende Biologie gilt zum einen als eine wesentliche Belegquelle für eine allgemeine Abstammung der Lebewesen im Sinne der Evolutionsanschauung, zum anderen als Rückgrat für phylogenetische Rekonstruktionen. Tatsächlich aber ermöglicht das Ähnlichkeitsmuster der Lebewesen weder eine Schlußfolgerung auf Makroevolution noch stellt es einen Wegweiser für ein Nachzeichnen der postulierten Phylogenese dar. Vielmehr fungiert die Evolutionsanschauung als Vorgabe, als Leitvorstellung für die Deutung der Beobachtungsdaten. Dies zeigt der Autor anhand zahlloser Argumente auf und kommt dabei zu ungewohnten Einsichten.
Der Gebrauch rudimentärer Organe und Atavismen als "Evolutionsbeweise" erweist sich ebenso als zirkelschlüssig wie das sog. "Argument der Unvollkommenheit", wonach im Bau der Lebewesen "Design-Fehler" nachweisbar sein sollen. Der Autor dreht den Spieß um und weist nach, daß zahlreiche Befunde der Vergleichenden Biologie im evolutionstheoretischen Deutungsrahmen unerwartet, im Rahmen einer alternativen Schöpfungslehre jedoch verstehbar sind.
Durch kritische Diskussion der Befunde aus der Vergleichenden Biologie sowie den Aufweis zirkulärer Schlüsse wird die Arbeit zu einer reizvollen und anregenden, manchmal auch provozierenden Lektüre.

Der Autor:

Reinhard Junker (geb. 1956). Studium der Mathematik und Biologie in Freiburg für das Lehramt an Gymnasien. Nach dem Referendariat seit 1985 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Studiengemeinschaft Wort und Wissen. Ab 1987 Studium der Theologie, 1992 Promotion an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Leuven/Belgien in Interdisziplinärer Theologie ("Kritik theistisch-evolutionärer Ursprungsvorstellungen"). Interessengebiete: Grundtypenbiologie, Vergleichende Biologie, Paläobotanik.

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